Konjunktur
Die Konjunktur beschreibt die gesamtwirtschaftliche Situation einer Volkswirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt, das Preisniveau und das Zinsniveau sind dabei die wichtigsten Indikatoren, um die Wirtschaftskraft einzuschätzen.*
Die gesamtwirtschaftliche Lage wird in einem Konjunkturzyklus dargestellt und besteht aus den folgenden 4 Konjunkturphasen:
- Aufschwung: Die Wirtschaft erholt sich und wächst. Die Nachfrage und die Investitionen steigen. Folglich steigt auch das Preisniveau, weil Angebot und Nachfrage abhängige variablen sind.
- Hochkonjunktur: Diese Phase wird auch Boom genannt. Die Volkswirtschaft befindet sich auf dem Höchststand ihrer maximalen Leistung.
- Abschwung: Die Erträge der Unternehmen gehen zurück. Die Nachfrage sinkt und in diesem Zusammenhang auch die Preise. Investitionen werden mit Vorsicht getätigt.
- Depression: Die Volkswirtschaft befindet sich in einem kritischen Zustand. Oft ist hier auch von einer Wirtschaftskriese die Rede. Die Löhne haben ihr tiefstes Niveau erreicht und es herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit. Folglich ist die Investitionsbereitschaft aufgrund geringer Liquidität und negativen Zukunftsaussichten in dieser Zeit sehr gering. Um einer Krise entgegenzuwirken, reduzieren die Notenbanken die Zinsen um die Ausgaben und somit die Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Wie wirkt sich die Konjunktur auf den Aktienmarkt aus?
Der Konjunkturzyklus und der Preiszyklus stehen im Zusammenhang mit dem Aktienzyklus. Jedoch ist der Aktienindex einer der wichtigsten Frühindikatoren, um Prognosen für das zukünftige Wirtschaftswachstum abzugeben. Gefolgt vom Konjunkturzyklus und dem Zinszyklus (mit zeitlichem Abstand).
-> Die Aktienkurse bilden die zu erwartende Konjunkturentwicklung ab.
Beispiel: Der Aktienmarkt in wirtschaftlicher Hochkonjunktur.
In der Hochkonjunktur hat die Volkswirtschaft ihre besten Zeiten. Das Lohnniveau, das Preisniveau und das Nachfrageverhalten befinden sich auf dem Höchststand. Investitionen werden großzügig getätigt und es werden Kredite für Erweiterungsinvestitionen aufgenommen. Die hohe Nachfrage nach Krediten, treibt auch das Zinsniveau auf die Spitze. In diesem Zusammenhang steigen auch die Kapitalmarktzinsen. Das hat zur Folge, dass Anleihen, die bereits auf dem Markt sind, Kursverluste erleiden, weil die neuen festverzinsliche Wertpapiere eine lukrativere Verzinsung bieten.
-> Je höher das Zinsniveau der Anleihen desto niedriger der Aktienwert.
Bitte beachten Sie den Disclaimer und dass dieses Finanzlexikon auf keinen Fall das Gespräch mit einem qualifizierten Finanz-/ Anlageberater ersetzen kann!