Nachbörslicher Handel
Was ist nachbörslicher Handel? Beim nachbörslichen Handel werden Wertpapiergeschäfte außerhalb der Handelszeiten, also nach Börsenschluss an der sogenannten Nachbörse vorgenommen. Es gibt auch die Möglichkeit, vor den Öffnungszeiten der Börse Geschäfte abzuschließen, dann spricht man vom Handel an der Vorbörse. Für Verhandlungen außerhalb der Börsenöffnungszeiten übernimmt die Börse keine Verantwortung. Hauptsächlich nutzen Banken den nachbörslichen Handel. Jedoch haben auch Privatanleger mit Hilfe eines Brokers die Möglichkeit teilzunehmen.
Börsenschluss Deutschland
Xetra ist Deutschlands größtes elektronisches Handelssystem für Aktien und Fonds mit einem Marktanteil von 90 %. Offizieller Börsenschluss ist bei Xetra um 17.30. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die unbeaufsichtigte Nachbörse. Der nachbörsliche Handel ist bis 22.00 Uhr möglich. Weitere elektronische Handelsplattformen können andere Öffnungszeiten haben. Die deutschen Parkettbörsen (Präsenzbörsen) schließen in der Regel um 20.00 Uhr.
Wie funktioniert nachbörslicher Handel?
Um als Privatanleger am nachbörslichen Handel teilzunehmen, benötigen Privatanleger einen Broker, der die Geschäfte für sie abwickelt. Die Preise entstehen direkt im Austausch ohne die Börse als Zwischenpartei, durch Anfrage und Angebot. Der nachbörsliche Handel wird deswegen auch Direkthandel oder OTC-Handel (Over The Counter) genannt. Die Geschäfte werden übers Internet auf speziellen Plattformen oder per Telefon geschlossen.
Was beeinflusst den nachbörslichen Handel?
Trotz der geringeren Liquidität im nachbörslichen Handel kann dieser einen starken Einfluss auf die Kursbewegungen haben. Doch warum ist das so? Ein Grund ist, dass viele Unternehmen ihre Quartalszahlen erst nach Börsenschluss veröffentlichen. Alle Teilnehmer, die nachbörslich handeln, werden schnellstmöglich auf die Zahlen im Quartalsbericht reagieren. Bei schlechten Zahlen werden die Anleger ihre Aktien verkaufen und bei einer positiven Entwicklung in weitere Aktien investieren. Folglich sinkt der Aktienkurs, wenn viele Anleger ihre Aktien verkaufen und steigt im Gegenzug, wenn viele Aktien gekauft werden. Unerwartete Ereignisse und Gerüchte sorgen ebenfalls für Kursschwankungen.
Nachbörslicher Handel bietet Chancen und Risiken
Chancen | Risiken |
Flexible Handelszeiten | Keine Handelsaufsicht |
Keine Börsengebühren | Unterschiedliche Kosten für Broker |
Schnelle Reaktion auf Kursbewegungen | Spreads oft größer |
Höhere Renditen möglich | Risiko für Fehlinvestitionen ist höher |
Direkte Geschäftsabwicklung | Geringe Transparenz |
Bitte beachten Sie den Disclaimer und dass dieses Finanzlexikon auf keinen Fall das Gespräch mit einem qualifizierten Finanz-/ Anlageberater ersetzen kann!