Thesaurierung

Wie funktioniert Thesaurierung?
Bei der Thesaurierung werden die Erträge (Dividenden und Zinsen) nicht von der Fondsgesellschaft ausgeschüttet, sondern das Kapital bleibt im Unternehmen und die Gewinne werden wieder in Wertpapiere reinvestiert. Die Werte der Fonds-Anteile und somit auch das Fondsvolumen steigen durch die Wiederanlage der Wertpapiere.

Ein Beispiel

1. Ein Anleger kauft einen Fonds-Anteil zu 200 €.

2. Am Tag der eigentlichen „Ausschüttung“ liegen die Erträge bei 20 €.

3. Diese Erträge werden jedoch nicht ausgeschüttet (ausbezahlt), sondern von der Fondsgesellschaft thesauriert (reinvestiert).
-> Somit steigt der Wert des Fonds-Anteils auf 220 €.
Achtung nicht verwechseln: Die Anzahl der Fonds-Anteile verändert sich durch die Thesaurierung nicht, sondern der Wert der Fonds-Anteile steigt.

Wann erfolgt Thesaurierung?

Die Thesaurierung erfolgt in der Regel einmal im Jahr. Also genauso oft, wie auch eine Ausschüttung eines ausschüttenden Fonds erfolgen würde.
Das Gegenteil der thesaurierenden Fonds sind die ausschüttenden Fonds. Hier werden die Gewinne an die Anleger ausgezahlt. Es liegt somit an der Entscheidung der Investmentfondsgesellschaft, ob sie thesauriert oder die Gewinne ausschüttet.
Anleger erkennen die Methode oft an den Endungen der Fondsbezeichnungen:

  • Thesaurierende Fonds führen meist die Endung „T“ für Thesaurierung.
  • Ausschüttende Fonds erkennt man oft an der Endung „A“ für ausschüttend oder „D“ für Distribution.

Tipp: Wenn alle Stricke reißen und keine Endung angegeben sind, erhalten Anleger diese Informationen in jedem Fall in einem Fact Sheet des Fonds.

Was ist der Vorteil von Thesaurierung?

Thesaurierende Fonds sind unter Anlegern, die eine längerfristige Anlage suchen sehr beliebt. Das ist kein Wunder, denn die Thesaurierung bietet für die Investoren einige Vorteile.

  • Durch die Wiederanlage der Erträge wird ein Zinseszinseffekt generiert, weil das Vermögen über die gesamte Laufzeit immer wieder neu angelegt wird.
  • Durch die direkte Reinvestition werden Ordergebühren gespart, die im Falle einer Ausschüttung und Wiederveranlagung auf Seite des Anlegers anfallen würden.
  • Gewinne die innerhalb des Fonds entstehen (Substanzgewinne) werden geringer versteuert.

Bitte beachten Sie den Disclaimer und dass dieses Finanzlexikon auf keinen Fall das Gespräch mit einem qualifizierten Finanz-/ Anlageberater ersetzen kann!