Jahresüberschuss (Gewinn)

Der Jahresüberschuss wird am Ende eines jeden Geschäftsjahres durch das Jahresergebnis ermittelt. Durch die Errechnung des Jahresüberschusses kann der Unternehmenserfolg des vergangenen Jahres gemessen werden. Er errechnet sich durch den Saldo aller Erträge abzüglich aller Aufwendungen unter Berücksichtigung der Steuern. Fällt das Jahresergebnis positiv aus, hat das Unternehmen einen Jahresüberschuss erwirtschaftet. Entsteht ein negatives Ergebnis, das heißt, sind die Aufwendungen höher als die Erträge, spricht man von einem Jahresfehlbetrag.

Unterschied Jahresüberschuss und Bilanzgewinn

Der Jahresüberschuss und der Bilanzgewinn sind nicht das Gleiche! Der Bilanzgewinn entsteht aus der Gewinn- und Verlustrechnung. In den Bilanzgewinn fließen auch die Gewinne und Verluste der vergangenen Jahre ein. Außerdem werden Einstellungen und Entnahmen aus der Gewinnrücklage berücksichtigt. Die Dividende einer Aktiengesellschaft wird aus dem Bilanzgewinn ausgeschüttet und nicht aus dem Jahresüberschuss.

Berechnung Jahresüberschuss
Jahresüberschuss = Erträge – Aufwendungen

Berechnung Bilanzgewinn
Bilanzgewinn = Jahresüberschuss +/- Gewinn-/ Verlustvortrag +/- Einstellung oder Entnahme der Rücklagen

Jahresabschluss bei Aktiengesellschaften

Auch eine Aktiengesellschaft muss sorgfältig bilanzieren, am Jahresende einen Jahresabschluss machen und diesen veröffentlichen. Was mit dem erwirtschafteten Gewinn geschieht, wird in der Hauptversammlung entschieden. Jedoch darf die AG nicht den gesamten Jahresüberschuss frei verwenden, sondern muss einen Teil in die gesetzlichen Rücklagen einstellen. Was letztendlich als Gewinn verwendet werden darf, ist der Bilanzgewinn. Letztendlich gibt es zwei Möglichkeiten für die Gewinnverwendung:

  • Der Bilanzgewinn wird als Dividende an die Anleger ausgeschüttet.
  • Der Gewinn bleibt im Unternehmen und wird sozusagen thesauriert.

Ausschüttung einer Dividende
Wird der Bilanzgewinn als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet, erhalten diese Geld auf ihr Verrechnungskonto überwiesen. Besonders Anleger, die eine Dividenden-Strategie verfolgen, erfreuen sich über eine Ausschüttung der Gewinne. Da es sich bei einer Dividende um realisierte Gewinne handelt, fallen Steuern an. Die Steuer wird direkt vom Broker abgeführt, ohne dass die Anleger mit dem Prozess in Berührung kommen.

Thesaurierung der Gewinne
Entscheidet sich die Hauptversammlung, den Gewinn im Unternehmen zu belassen, werden zwar keine Dividenden ausgezahlt, jedoch steigt der Aktienwert und zugleich das Fondsvolumen. Zudem fallen keine Steuern für die Anleger an, da zwar ein Gewinn entstanden ist, dieser jedoch nur auf dem „Papier“ steht und nicht realisiert wurde. Würde ein Anleger nun seine Aktien verkaufen, da sie nun mehr Wert sind, erhält er dafür Geld und zahlt folglich auch Steuern.

Bitte beachten Sie den Disclaimer und dass dieses Finanzlexikon auf keinen Fall das Gespräch mit einem qualifizierten Finanz-/ Anlageberater ersetzen kann!